Mit dem Nachtwächter durch Dresdens Altstadt

Wenn die blaue Stunde in der barocken Altstadt Dresdens anbricht, kann man einen besonderen Stadtrundgang begehen. Als Bestandteil der Stadtrundfahrt Dresden startet der Nachtwächter seine allabendliche Runde auf dem Theaterplatz und zeigt allen Interessierten die besonders schöne Innenstadt.

 

 

Wir laufen durch die beleuchtete Altstadt auf den Schlossplatz um dort auf den Nachtwächter zu treffen. Hier gibt es die erste Überraschung, es warten 2 Nachtwächter. Einer ist ein sehr bekannter Vertreter der sächsischen Historie, der ehemalige Kurfürst von Sachsen, Friedrich August der 1., auch bekannt als August der „Starke“. Schnell entscheiden wir uns die Tour mit August zu gehen, der sich vorstellt und bei der Gelegenheit natürlich erst einmal darauf hinweist wie stark er denn wirklich ist. Angeblich zerbrach er zur Demonstration seiner Kraft im Jahr 1711 mit bloßen Händen ein Hufeisen.
Der trinkfreudige König von Polen erzählt von seinem Lieblingswein, ein ungarischer Tokajer, von dem er bei Festen bis zu 7 Flaschen getrunken haben will. Was wohl auch der Grund war, warum er auf dem Schlachtfeld immer der Verlierer war. „Dafür waren sie aber immer die Lustigsten.“

Natürlich werden auch die historischen Gebäude in der Nähe vorgestellt. Das Dresdner Schloss und das Georgentor, welches der ursprüngliche Stadtausgang hin zur Elbe war, sind August besonders wichtig. Auch die katholische Hofkirche wird bedacht, man erfährt dass dies der größte Kirchenbau Sachsens ist.
Der königliche Stadtführer weiß auch mit feinster Mundart zu begeistern und lässt die Gäste am Singsang des sächsischen Dialekts gern teilhaben.

 

Weiter geht es dann hoch, vorbei an den Plastiken „4 Tageszeiten“, auf die Brühlsche Terrasse, deren Geschichte und Bedeutung als ursprüngliche Festungsanlage betrachtet werden kann. Auch hier werden einige der Bauten vorgestellt. Am Brunnen vor dem Ständehaus wird auch auf die Kunstakademie, das Albertinum und Sekundogenitur hingewiesen und deren Bedeutung kurz erklärt.

August weiß auch mit Sächsischen Geschichten zu begeistern, so erzählt er mit viel Humor warum die Sachsen besonders clever sind und Alltagsgegenstände wie Teebeutel, Büstenhalter und co erfunden haben. Die Gäste johlen vor Freude.

Wir kommen nun an der Münzgasse an, kurz den schönen Ausblick auf die wiederaufgebaute Frauenkirche genießen, dann die Treppen hinunter und rechts herein in die kleine Töpfergasse, in der sich der Herr Kurfürst besonders über das „Wettiner Weinlädchen“ freut.
Sein Motto: „Hopfen und Malz helfen prima bei der Balz. Aber haste sächsischen Rotwein in der Blutbahn, kannste Balzen wie ein Truthahn.“

 

Kurz darauf erreichen wir den imposanten Fürstenzug. Dieser ist komplett aus Meißner Porzellan hergestellt, welches laut Kurfürst August aber eigentlich Dresdner Porzellan heißen müsste, denn es wurde in der Landeshauptstadt erfunden. August vergisst natürlich nicht auch sein Abbild auf dem Weg zu zeigen und informiert noch über allerlei Dresden Jubiläen im Jahr 2015 – 30 Jahre Wiedereröffnung Semperoper, 10 Jahre Wiederaufbau Frauenkirche und viele mehr.

 

 

Am Fürstenzug kommt nun auch der zweite Rundgang mit Nachtwächter an. Nach einer Stunde verabschieden sich die beiden Persönlichkeiten von Ihren Gästen. Diese fühlten sich anscheinend sehr gut unterhalten und spazieren weiter in die Dresdner Nacht. August der Starke kann als Kurfürst natürlich nicht jeden Abend als Nachtwächter herumführen, es gehört also etwas Glück dazu, ihn an einem Abend zu erwischen. Aber auch der Rundgang mit echtem Nachtwächter ist sehr empfehlenswert, er kann natürlich noch andere Geschichten aus Dresdens Nächten erzählen.

Weitere Infos und Buchung Übersicht aller Touren in Dresden

 

Beginn:
April – Oktober: tägl. 21:00 & Fr + Sa: 20:00 Uhr
November – März: tägl. 20:00 Uhr
Startpunkt: Theaterplatz
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