Stadtrundfahrt mit dem Bus – Teil 1 der Entdeckertour durch Hamburg

Unsere Hamburg-Redakteurin Sinja hat die kombinierte Stadtrundfahrt aus Hafen-, Alster- und Busrundfahrt in Hamburg getestet. Hier ihr erster Bericht aus dem Hopp-On-Hopp-Off Bus.

 

Mit dem roten Doppeldecker durch die Hansestadt

In Hamburg gibt es noch mehr als den Hafen zu sehen – und das am bequemsten während einer großen Stadtrundfahrt in einem der zahlreichen roten Doppeldeckerbusse. An 28 Haltestellen kann man aus- und wieder einsteigen und erfährt zwischendrin echten Hamburger Klönschnack sowie interessante Informationen zu den Sehenswürdigkeiten.

Wir beginnen unsere Rundreise am Hamburger Hauptbahnhof. Die roten Doppeldeckerbusse sind am Ausgang Kirchenallee schnell gefunden. Hier werden wir vom freundlichen Personal in Uniform mit einem waschechten „Moin Moin!“ begrüßt und unser Onlineticket problemlos in Tageskarten umgetauscht.

Wir haben uns für das preisgünstige Kombiticket aus Stadt-, Hafen- und Alsterrundfahrt entschieden und erhalten gleich für alle Touren Fahrkarten.
Eingelöst werden können diese sowohl alle am selben Tag (empfohlen für Hamburg im Schnelldurchlauf), als auch an drei aufeinander folgenden Tagen. Somit kann die Hamburgtour individuell und auch witterungsangepasst geplant werden.
Schließlich soll das Hamburger Wetter ja manchmal ein Spielverderber sein…

Unsere Reisebegleiterin Monika stellt sowohl sich als auch Busfahrer Ralf vor und lädt die Gäste auf das Oberdeck des Cabriobusses ein.
In wunderbar breitem Hamburger Slang weist sie uns während der Fahrt vorbei am wilhelminischen Hauptbahnhof auf die Sicherheitsbestimmungen an Bord hin: „Blumen pflücken während der Fahrt verboten!“

 

Zunächst geht es an der Außenalster vorbei durch die vornehmen Viertel Pöseldorf und Rotherbaum. Monika versorgt uns immer wieder mit Details zum hanseatischen Stadtstaat. Mit ca. 2400 Brücken hängen die Hamburger Amsterdam und Venedig ab und aufgrund des oft auftauchenden Kontrastes von Backsteinhäusern und Bäumen kann die Stadt nicht nur politisch als rot-grün bezeichnet werden.

Wir passieren die Universität und das Congress Cetrum und gelangen schließlich zu den Shoppingparadiesen am Gänsemarkt und dem Jungfernstieg.
Laut Monika verfügt Hamburg allein über ca.130 Schuhgeschäfte!

 

Mehr noch als die Läden hochpreisiger Designer fällt uns aus der zweiten Etage des Busses allerdings die Binnenalster mit sprudelnder Fontäne ins Auge.
Fahrer Ralf stoppt am Anleger Jungfernstieg und versorgt hier auf Wunsch Fahrgäste mit Karten für eine Alsterrundfahrt.

Als nächstes fährt er uns am Hamburger Rathaus vorbei, dessen Eingangshalle dauerhaft und kostenlos zu besichtigen ist. Ein kleiner Geheimtipp: Der Hygieia-Brunnen im Hinterhof des Rathauses ist gerade bei Sonnenschein und abendlichem Lichteinfall ein beliebtes Fotomotiv!

Monika erklärt das besondere Panorama der Innenstadt mit den fünf Hauptkirchen St.Katharinen, St.Jacobi, St.Petri, St.Nikolai und der St. Michaeliskirche, die
im Volksmund nur „Michel“ genannt wird und seit 1669 die heimkommenden Seefahrer begrüßt.
Für Ehrgeizige führen 453 Stufen bis auf die Aussichtsplattform über die größte Kichturmuhr Deutschlands, aber auch die Gemütlicheren können mithilfe eines Fahrstuhles Hamburg von oben genießen.

 

Wir beschließen diesmal die Fahrt mit Monika fortzusetzen, schließlich kündigt sie uns nach der Fahrt durch die Seewartenstraße mit Hafenpanorama eine Stippvisite auf Hamburgs sündiger Meile, der Reeperbahn an.

Durch die erhöhte Sitzposition im Doppeldecker gelingt uns ein rascher Blick in die tagsüber noch leere Herbertstraße, während wir auf der rechten Seite die berühmte Davidwache passieren.

Vorbei am Hans-Albers-Platz kommen wir schließlich zum Fischmarkt. Jeden Sonntagmorgen ab 05:00 Uhr können Nachtschwärmer wie Frühaufsteher hier zwischen Marktschreiern und Obsthändlern das Ende des Wochenendes mit Fischbrötchen und frischem Kaffee einläuten.
Musste das bunte Treiben früher noch vor dem Kirchgang um 09:00 Uhr beendet sein, ist der Fischmarkt heute auch schon mal bis um 11:00 Uhr geöffnet, erklärt Monika.

 

Wo der Fisch verkauft wird, kann der Hafen nicht weit sein. Daher ist die nächste Haltestelle passenderweise an den Landungsbrücken.
Entlang des Piers schlängeln sich Beach Clubs, Fischrestaurants, Souvenirstände und Straßenkünstler, während am gegenüberliegenden Ufer die für den Hamburger Hafen so typischen Containerkräne in den immer blauer werdenden Himmel aufragen. Wer den Hafen zu Wasser näher erkunden möchte, hat hier die Gelegenheit einer Hafenrundfahrt.

Wir allerdings werden laut Monika „in ein Meer von Backsteinen“ gefahren und bewundern durch das offene Dach des Busses den größten auf Eichenpfählen gegründeten Lagerhauskomplex der Welt, die Hamburger Speicherstadt.
Hier finden sich nicht nur das Hamburg Dungeon und das Miniaturwunderland, sondern auch der angenommene Hinrichtungsort des Klaus Störtebeker.
Der Legende nach soll der Seeräuber elf Mitglieder seiner Besatzung vor dem Tod bewahrt haben, indem er nach seiner Enthauptung noch an ihnen vorbeilief.

 

Im Kontrast zu diesen alten Geschichten steht die HafenCity, Hamburgs neuester Stadtteil und unsere nächste Station.
Wir fahren an Elbphilharmonie und Marco-Polo-Tower vorbei und lassen uns erklären, was hier in den nächsten Jahren – neben einem möglichen Olympiastadion – noch entstehen soll.

Nach ca. 90 Minuten kommen wir an den Deichtorhallen vorbei wieder am Hauptbahnhof an. Obwohl von oben aus betrachtet, ist uns Hamburg ein ganzes Stück näher gekommen. Daher können wir uns Monikas Worten nur anschließen:
„Hummel, Hummel und kiek mol wedder in!“

Weitere Infos und Buchung Übersicht aller Touren in Hamburg

Entdeckertour Hamburg
Mai – Oktober: täglich 09:30 – 17:00
November – April: 10:00 – 16:00