Dungeon Hamburg – Grusel und Geschichte in der Speicherstadt

Das Hamburger Dungeon bietet Gruselshows mit einem Schuss Geschichte. Unsere Autorin Sinja war zu Besuch.

Und plötzlich geht das Licht aus….
Es ist einer dieser seltenen Sonnenscheintage in Hamburg. Entspannt und fröhlich spazieren wir durch die leuchtend roten Backsteingebäude der Speicherstadt, die sich im reflektierten Sonnenlicht noch intensiver vom strahlend blauen Himmel abheben.

Außenfassade

Wir bestaunen die Elbphilharmonie, winken Hamburgs Hafenrundfahrern auf den Barkassen und überqueren ein paar von Hamburgs zahlreichen Brücken, bis wir plötzlich vor dem legendären Hamburg Dungeon stehen. 600 Jahre hanseatische Geschichte sollen hier auf schrecklich schöne Weise in unterirdischen Katakomben hautnah zu erleben sein.

Wir haben Lust auf Kontrastprogramm zum schönen Wetter und eine Vorliebe für Horrorfilme, also treffen wir die folgenreiche Entscheidung, uns auf die Gruseltour zu begeben…

Blutverlaufene Schrift auf schwarzem Untergrund zeigt uns, dass wir hier genau richtig sind.

Der dunkle Flur, verhangen mit Spinnenweben und trockenem Efeu, aus dem gellende Schreie klingen, scheint „Kommt bloß nicht rein!“ zu rufen, doch zum Glück ist die Mitarbeiterin am Ticketschalter sehr nett und vertrauenerweckend. Daher wagen wir uns mutig um die Ecke, doch beim Anblick eines Riesenbeiles fragen wir uns gleich, ob das wirklich eine gute Idee war…

Bis wir in den Fahrstuhl des Grauens geführt werden, unterhält uns ein schaurig geschminkter Darsteller, in dem er einzelne Besucher vorstellt und zu ihren Berufen befragt. (Glücklicherweise hatten wir in unserer Gruppe mehrere Polizisten, das beruhigte uns.)

Wenn sich die Tür des Fahrstuhls schließt, beginnt eine 90-minütige Reise in Katastrophen und Schauergeschichten aus der Hamburger Historie, untermalt mit Effekten, Musik und natürlich echten Darstellern, die Improvisationstalent, Humor und natürlich Gruselcharakter beweisen.

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970A9022 Folter

Es soll hier nicht zu viel verraten werden, denn viele Momente, in denen wir uns besonders gefürchtet haben, lebten von der Überraschung. Am meisten hat uns jedoch die Atmosphäre Angst eingejagt. Es ist dunkel im Dungeon und wir hatten das Gefühl, dass sich in jeder Ecke etwas versteckte, bewegte, nach uns griff oder auf uns zu kam. Dazu gesellen sich Geräusche, Schreie oder auch teilweise Nebel. Diese gespenstische Grundstimmung wurde von den zwischenzeitlichen Comedyeinlagen der Schauspieler wirklich gut gebrochen, so dass es nicht nur Grund um fürchten, sondern auch zum lachen gab.

Über die Hamburger Geschichte lernt man im Vorübergehen auch noch etwas und verschiedene Attraktionen und Aktionen lassen die Besucher wirklich Teil dieser werden. So haben wir als Piraten ein Schiff gesteuert, die Pest überlebt und sogar aus dem Labyrinth heraus gefunden. Immer wieder werden Besucher von den Darstellern in das Spiel eingebunden, was zu großen Lachern im Rest der Gruppe führt und besonders bei Weihnachtsfeiern, Betriebsausflügen oder Junggesellenabschieden viel Spaß machen dürfte. Aber auch unser Besuch zu zweit in einer willkürlich zusammengestellten Gruppe war unterhaltsam.Gerade die letzten Räume der Gruft haben es in sich, denn als hier eine Mörderin aus dem Zuchthaus ausbrach und plötzlich die Lichter ausgingen, waren wir nicht die einzigen, die erschrocken aufschrien…

Hamburg Dungeon Keyvisual

Wer sich also hautnah, humorvoll und vor allem gruselnd über die dunklen Kapitel in Hamburgs Geschichte informieren will, dem sei das Hamburg Dungeon in der Speicherstadt wärmstens (oder doch mit eiskalter Hand?) ans Herz gelegt. Der Eintritt in das Dungeon Hamburg ist in unserer Störtebecker-Tour inklusive. Starten Sie mit einer Stadtrundfahrt durch Hamburg und steigen sie an der Haltestelle “Am Sande” aus, um die tolle Gruselshow zu besuchen.

Jan. – Juni 10:00 – 18:00 (letzter Einlass 17:00 Uhr)
Juli & Aug. 10:00 – 19:00 (letzter Einlass 18:00 Uhr)
Sep. – Dez. 10:00 – 18:00 (letzter Einlass 17:00 Uhr)
Kehrwieder 2
20457 Hamburg
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